02. Dezember 2020: Letzter Tag Curacao
Als ich aufwache ist Eugen schon dabei, der Katze Frühstück zu geben. Ich gehe morgens immer als allererstes kurz raus auf den Balkon - und siehe da: heute sehe ich zwei kleine Flossen direkt vorm Haus auftauchen und wieder verschwinden. Dann werden es immer mehr - eine ganze Delphinschule mit 7-8 Delphinen! Meine kleinen Freunde sagen mir Tschüss. So kann der Tag beginnen. Nach Yoga & Co. arbeiten wir wieder eine Weile und mittags gibts die große Reste-Essen-Party. Ein Fest für die Katze.
Zum Abschied fahren wir nochmal an den schönen Strand, den wir bisher nur im Regen kennen (Daaibooi Beach) und schnorcheln eine Runde. Danach kommt Susanne zur Übergabe vorbei.
Zum Abschluss gehen wir Abendessen im Cactus Café, einem kleinen Restaurant in Soto, was etwas am Hang liegt und tolles einheimisches Essen hat. Als Vorspeise teilen wir uns die auch von Susanne sehr empfohlene Erdnuss-Bananen-Suppe, die wirklich sehr lecker ist. Diese Kochbananen sind gar nicht schlecht, wenn man weiß wie man sie zubereitet. Dann gibt's für Eugen Thunfisch und für mich Sous-vide Chicken mit Funchi (Maisbrei).
Die Artischocken-artige Pflanze im Nachbarsgarten ist über Nacht gefühlt einen Meter gewachsen (und wurde von meiner botanisch begabten Mama inzwischen als Agave identifiziert!). Ich hab nur leider vergessen, sie zu fotografieren, und jetzt ist es dunkel.
Morgen stehen wir früh auf, denn um 8 geht der Flieger nach Aruba, und dort steigen wir um nach Bogota.
Curacao, es war der beste Start in dieses Abenteuer, den wir uns hätten vorstellen können!
01. Dezember 2020
Als ich um 06:30 Uhr auf den Balkon gehe, steht der Vollmond noch am Himmel, aber die Wolken leuchten schon rosa von der aufgehenden Sonne. Ich kann gar nicht weggucken. Wir starten wie üblich in den Tag, müssen allerdings eine plötzliche Maden-Invasion bekämpfen. Made in Curacao!
Um 11 beschließen wir spontan, dass doch jetzt gerade eigentlich beste Schildkrötenzeit ist. Zehn Minuten später sind wir am Playa Piskado und schnorcheln mit den Schildis. Das Wasser ist unglaublich klar und die Sonnenstrahlen scheinen so schön hindurch. Die Videos (siehe unten) werden mit dieser Handyhülle leider etwas unscharf. Eine halbe Stunde später sitzen wir wieder "am Schreibtisch" (bzw. Eugen macht Calls aus der Hängematte).
Ich mache Nachmittags nochmal Videocall-Sport mit meinen Mädels und gehe danach Schnorchelschwimmen, bis ich mich richtig ausgepowert fühle. Ansonsten chillen wir heute viel und arbeiten immer mal wieder zwischendrin. Ich arbeite auch hart an meiner Bräune, während Eugen nur ab und zu ausversehen in die Sonne geht, aber trotzdem dreimal so braun ist wie ich... Hach.
Da wir am Donnerstag abreisen machen wir eine Challenge draus, mit unseren Lebensmitteln hinzukommen, ohne noch nachzukaufen. So langsam muss man wirklich kreativ werden, um aus den diversen Dingen, die übrig sind, was zu zaubern, aber das macht auch Spaß. Zum Abendessen kocht Eugen Gemüse in Kokosmilch mit Nudeln und Hähnchen. Fast alles, was wir kochen, ist mit sehr amerikanischem "Everything Spice" gewürzt, aber das ist echt lecker. :-)
Nachtrag: Noch ein richtiges Schmankerl für euch, der Coconut Song von unserem ereignisreichen Abendessen letzten Freitag: https://www.youtube.com/watch?v=w0AOGeqOnFY :-) Ein Ohrwurm ist das! Und das Ding wurde den versammelten Restaurantgästen vorgeführt, bevor's die Kokosnüsse zu Essen gab.
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30. November 2020: Playa Cas Abao
Ein Bilderbuch-Tag im Leben eines modernen Digital-Nomaden. Gut geschlafen, Yoga Sport Meditation Frühstück, dann ganz viel Arbeit bis zum Mittagessen - wir sind auf den letzten Metern vor Launch unseres ersten Kurses.
Eugen hat die Katze, die hier manchmal rumstreift, inzwischen an drei Mahlzeiten am Tag gewöhnt, sodass sie nicht mehr von unserer Tür weicht. Sie ist aber auch wirklich süß. Heute gab's sogar Thunfisch für sie.
Nach dem Mittagessen fahren wir Richtung Strand, nochmal zum schönen Cas Abao Beach. Kurz vor dem Parkplatz begrüßen uns zwei kleine schwarze Ferkelchen am Straßenrand. Schweine leben hier wild und gehen manchmal sogar an den Stränden schwimmen.
Der Strand ist einfach klasse, wir gehen zweimal Schnorcheln, lesen ein bisschen und sind rundherum zufrieden mit der Welt.
P.S.: Die Pflanze im Nachbarsgarten, die wie eine riesige Artischocke aussieht, hat über Nacht eine Art Stamm in der Mitte bekommen. Wir sind gespannt, wie sie morgen aussieht. Wilde Natur.
29. November 2020: Playa Piskado
Wir schlafen für unsere Verhältnisse lang (8:30 Uhr), weil die Mückenjagd nachts mal wieder etwas Zeit gekostet hat. Den Vormittag gießt es wie aus Eimern, aber auch das ist irgendwie schön. Mittags kommt die Sonne raus, und nach Call mit Heinrich und ein bisschen Arbeit fahren wir nochmal zur Playa Piskado, dem Fischerstrand mit den Schildkröten. Beim letzten Mal hatte uns dort ein junger Einheimischer erzählt, dass er Sonntags dort ein kleines Fischrestaurant betreibt, was wir nach dem Turtle-Schnorcheln testen wollen. Es ist eine kleine Hütte auf dem Parkplatz, sehr unscheinbar aber gerappelt voll mit Einheimischen und Touris, Öffnungszeiten: Sonntags 09 bis 16 Uhr. Auf der Karte steht allerhand Fisch, Beilage ist immer Funchi (eine Art Polenta) oder Tutu (eine Rolle aus Bohnenbrei). Eugen entscheidet sich für Barrakuda mit Tutu, ich kriege auf meine Frage nach vegetarischer Kost einen kleinen Pfannkuchen gebraten. An einem anderen Stand finde ich noch ein vegetarisches Angebot: Kassouffle (kenne ich aus Holland, quasi frittierter Käse), ein kulinarisches Highlight. Aber heute gehts ja um den Fisch.
Weil alle Tische voll sind, drückt man uns kurzerhand ein Holztischlein und zwei Stühle in die Hand, die wir auf dem Parkplatz aufstellen. Überall um uns rum rennen Hühner, Küken, Hähne und Katzen durch die Gegend, es ist viel los. Eugen schmeckt sein Fischlein viel besser als das selbst gebratene.
Nach dem Mittagessen schauen wir noch bei einer kleinen Bucht (Kleine Knip) vorbei, deren großen Bruder (Grote Knip) wir schon besucht haben. Der Strand ist vielleicht 100m breit, aber schön. Unter Bäumen tanzen Einheimische zu karibischer Musik. Eine schöne Überraschung ist die Vielfalt der Unterwasserwelt: Wir schnorcheln auf gut Glück drauf los an den seitlichen Klippen entlang und fühlen uns wie im Aquarium.
Wieder zuhause angekommen arbeiten wir noch ein bisschen, ich facetime mit meiner lieben Freundin Laura und liege noch eine ganze Weile mit meinem Buch auf dem Balkon. Der Blick in die Weite übers Wasser und der Sonnenuntergang aus der Hängemätte sind unbezahlbar.
Der Laster auf dem einen Foto ist übrigens der hiesige Eismann. Er bimmelt ganz wie der Eismann früher auf dem Dorf.
28. November 2020
Produktiver Vormittag mit Regenschauern, nach dem Mittagessen klart es auf und mich packt die Erkundungslaune. Also überrede ich Eugen zu einem spontanen kleinen Ausflug auf die andere Seite der Insel. Unsere Seite ist geschützt und das Meer meist ruhig. Die andere Seite, die kaum touristisch erschlossen ist, ist dem offenen Meer zugewandt und sehr rau. Dort gibt es einen kleinen Nationalpark, den Shete Boka Park (den horrenden Eintrittspreis umgehen wir mit gewiefter Verhandlungstaktik). Vom Parkplatz läuft man über Vulkangestein zur Felsküste, gegen die die Brandung braust. Die Landschaft sieht auf einmal fast aus wie Island oder so, sehr schön.
Auf dem Rückweg essen wir ein Eis in Barber und kaufen nochmal Eier (ansonsten haben wir uns zum Ziel gesetzt, die nächsten Tage alle Reste aufzubrauchen, die wir noch so da haben, und ohne einen weiteren Einkauf hinzukommen).
Denn: Nächsten Donnerstag verlassen wir unsere erste Station Curacao und fliegen wir weiter nach Kolumbien! Erstmal nach Bogota, aber dann bald schon weiter an die Nordküste. Man soll ja gehen, wenn's am Schönsten ist.
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27. November 2020: Coconut Party
Business as usual, Mittags mache ich Sport per Videokonferenz mit meinen Mädels ("Sport mit Gabi", eine eher seniorenfreundliche Reihe von Sportvideos auf Youtube, die wir während Corona aus Spaß angefangen haben). Ansonsten sind wir sehr fleißig. Der Iguana-König lässt sich leider nicht zu einem Fotoshooting herab, ich konnte ihn auf dem ganzen Grundstück nirgends finden.
Abends gehen wir auswärts essen. Im Shelterrock Paradise Restaurant, was überall sehr gelobt wird, findet die "Coconut Night" statt. Man muss mindestens 6 Stunden vor dem Abendessen seine Kokosnuss vorbestellen. Auswählen kann man aus verschiedenen Füllungen: Fish (Eugen), Seafood, Beef, Chicken, Veggie (ich). Das Restaurant liegt auf einem Berg etwas im Inland mit unbeschreiblicher Aussicht. Man sitzt unter Palmenblättern, und skurrilerweise hängt schon die Weihnachtsdeko. Wir beschließen, dass nun die Zeit gekommen ist, endlich diesen Blue Curacao zu probieren. Das ist ein Likör, der aus Orangenschalen gewonnen wird, und unter 15jährigen Deutschen mal sehr populär war. Hier trinkt ihn niemand ernsthaft, aber hier steht er für die Touris auf der Karte. Schmeckt gar nicht so furchtbar wie gedacht, aber nach einem Glas haben wir dann doch genug.
Dann geht's los. Wir dachten, wir gehen hier nur gemütlich essen, aber das Ganze ist eine richtige Inszenierung. Alle Gäste werden gebeten, auf einem Fernseher einer Präsentation über die Kokosnuss zu folgen. Dazu gibt es ein sehr eingängiges Coconut-Lied, das die Einsatzmöglichkeiten von Kokosnüssen darstellt ("There are sooo many uses for the coconut treeee, you can build a bigger house for the familyyyyy") und uns noch Tage im Kopf rumgehen wird. Dann werden wir aufgefordert, dem Coconut-Master in den Garten zu folgen. Jetzt ist auch klar, warum man vorbestellen muss. Dort liegen glühende Kohlen in einer Kuhle, und darin garen seit 2-3 Stunden zahlreiche in Alufolie eingewickelte Kokosnüsse. Mit viel Brimborium werden sie einzeln aus dem Feuer geholt und auf den Buffettisch im Restaurant getragen. Dann stellen sich alle brav an für "ihre" Kokosnuss, und man kriegt noch einen völlig überfüllten Teller mit Beilagen dazu. Die Kokosnussfüllung schmeckt wirklich fantastisch.
Beim Essen setzt sich die etwa fünfjährige Tochter des Chefs mit an unseren Tisch, ist aber sehr beschäftigt damit, Youtube-Videos auf ihrem Handy anzuschauen und dazu auf dem Stuhl zu tanzen. Und wieder mal: Alle Angestellten sind unfassbar freundlich!
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26. November 2020
Wir arbeiten den Vormittag und telefonieren eine Weile mit unserem Mitgründer Heinrich, der weiterhin in Berlin sitzt. Wir sind den ganzen Tag zuhause, daher sind die spannendsten Infos: Zum Mittagessen gibt's Kartoffelbrei, Spinat und Spiegelei. Nachmittags gebe ich ein Coaching und danach schnorcheln wir eine Runde vor dem Haus. Auf unserer Meerzugangs-Treppe sitzt ein riesiger Iguana, der ganz hübsch türkisblau gemustert ist, lustige lange Krallen hat und uns mit großen Augen beäugt. Es ist wohl seine Treppe. Vielleicht steht er morgen nochmal für ein Fotoshooting zur Verfügung, heute hatten wir keine Kamera zur Hand.
Eugen freundet sich mit einer Katze an, die nun mit ebenfalls großen Augen vor unserer Tür sitzt, nachdem sie ein Stück Bacon bekommen hat. So mehren sich die Haustiere hier.
Nach dem Abendessen ist Zeit für einen Friseurbesuch - beieinander. Der Haarsalon Petersen erweist sich als ziemlich kompetent im Pony Nachschneiden, während Julia's Hair & Beautylounge auf blankes Abrasieren spezialisiert ist.
Dann beginnt die Mückenjagd, aber wir werden professioneller: Bewaffnet mit einer Sprühflasche mit Seifenwasser werde selbst ich zum effektiven Killer.
Es ist schön, Alltag hier zu haben. Heute vor drei Wochen waren wir gerade dabei, die letzten Sachen in unsere Rucksäcke zu packen. Und jetzt ist das hier unsere Realität, und ich muss sagen: Es fühlt sich noch viel besser an, als ich dachte.
25. November 2020: Delfine!
Um 6:30 Uhr klingelt ausnahmsweise der Wecker, weil wir (bzw. ich) einen wichtigen Termin haben: Schwimmen mit Delfinen in der Dolphin Academy! Die ist am anderen Ende der Insel und wir stehen ewig im Stau, schaffen es aber so gerade.
Vorneweg: Ich habe lange mit mir gerungen und viel recherchiert, bis ich entschieden habe, das machen zu wollen. Grundsätzlich finde ich es nämlich furchtbar, wenn wilde Tiere für Touristen irgendwo eingepfercht und gegen viel Geld vorgeführt werden. Die Dolphin Academy, die uns Susanne empfohlen hat, tut aber wirklich alles, um die Tiere so natürlich wie möglich zu halten. Die Delfine leben in großen Meeresbecken hinter einer Art Kaimauer und werden zum Jagen rausgelassen. Sie sind also wirklich im Ozean und nicht in einem Aquariumsbecken. Also habe ich beschlossen, wenn ich mein Spirit Animal jemals persönlich treffen will, dann hier.
Ich fühl mich morgens schon als wäre Weihnachten. Nach kurzer Einweisung gehts für mich und eine holländische Familie direkt ins Wasser. Eugen guckt vom Ufer zu und macht großartige Fotos. Drei Delfindamen (zwei davon Mutter und Tochter) werden uns von ihrer Trainerin vorgestellt und wir werden auch gleich mit Delfinkuss begrüßt. Die Trainerin erklärt dabei, welches Handzeichen man den Tieren für bestimmte Tricks geben muss, und belohnt sie danach immer mit einem leckeren kleinen Fischlein. Ich bin im siebten Himmel. Die Delfine drehen sich mit mir im Kreis, geben mir die Flossen, und schwimmen mit mir auf dem Rücken. Was am meisten Spaß macht: Gemeinsam untertauchen und wieder auftauchen. Ich fühl mich im Herzen wie eine von ihnen. Die Tiere sind neugierig, zugewandt, ganz sanft und freundlich und fühlen sich an wie Samt. Außerdem machen sie lustige Geräusche irgendwo zwischen klackern und quietschen. Seelig klettere ich nach einer halben Stunde wieder aus dem Wasser.
Wir schauen noch kurz den Rest des Geländes an, auf dem auch ein Haibecken und ein kleines Aquarium untergebracht sind, und kommen zufällig auch noch beim Seelöwentraining vorbei. Der Seelöwe hat heute nicht so Lust auf seine Tricks, aber sieht trotzdem oder gerade deswegen sehr lustig aus.
Anschließend erleben wir ein weiteres Highlight: Wir fahren zum „Tugboat Beach“. Das ist ein kleiner Streifen Kiesstrand am südlichen Zipfel der Insel vor spannender Kulisse: Dort liegt direkt ein riesiges Bohrschiff, es gibt Eisenplattformen im Wasser, alles sieht sehr industriell aus. Wenn wir nicht wüssten, dass das hier ein Schnorchlerparadies ist, wäre es keine sehr einladende Gegend. Aber: Am Strand ist eine kleine Strandbar, die Tipps zum Schnorcheln gibt. Der Strand hat seinen Namen nämlich von einem gesunkenen Tugboat, also einem Schlepper, den man ertauchen und erschnorcheln kann. Er liegt in nur etwa 5m Tiefe. Auch an der Bohrplattform kann man rumschnorcheln. Und die Vielfalt an Korallen und Fischen ist die Schönste, die uns bisher auf der Insel begegnet ist. Die Natur hat sich vieles wiedererobert, was der Mensch dort mal hinterlassen hat. Der gesunkene Schlepper ist über und über mit Korallen bedeckt, und Fischschwärme schwimmen durch ihn hindurch.
Wir leihen uns Flossen und schwimmen sogar noch eine Bucht weiter zur Directorsbaai. Die Korallen und die Fischvielfalt sind wunderschön. Seepferdchen finden wir leider nicht, dafür Feuerfische, Kugelfische, Kalmare und Thunfische.
Leicht erschöpft gehen wir zum Mittagessen in ein Restaurant, das uns vom Recycled Pirate Andy empfohlen wurde: Brisa do Mar – Pop’s Place ist ein superschönes bodenständiges Strandrestaurant mit günstiger einheimischer Küche. Eugen kriegt Shrimp Quesadillas und ich Chicken Stew mit Funchi, einer Art frittiertem Maisbrei. Neben uns wird frischer Hummer in großen Eimern angeliefert.
Wieder zurück im Whitehouse wuseln überall Techniker rum und verlegen Kabel, es sieht wild aus. Aber: Das Internet geht wieder!!
Den Nachmittag verbringen wir mit lesen und arbeiten – ganz schön viel geschwommen heute! Wir sind mal wieder sehr dankbar dafür, einfach vormittags so tolle Sachen erleben und nachmittags unsere Arbeit erledigen zu können, in so schöner Umgebung. Uns gehts richtig gut! Heute gibts viele Fotos und Videos. :-)
(kleiner Tipp: Die Qualität der Videos kann man rechts unten hochsetzen, falls sie verpixelt sein sollten)
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24. November 2020
Nachts ist wieder Mücken-Terror. Nach dem Frühstück rücken Vermieterin Susanne, der Hauseigentümer, und zwei Techniker vom Internetanbieter an, um uns endlich wieder WLAN zu verschaffen. Scheinbar hat allerdings keiner wirklich eine Ahnung, was zu passieren hat. Susanne scheint von Beginn an an der Kompetenz der beiden farbigen Techniker zu zweifeln, und ich frage mich, welche Rolle Rassismus dabei spielt, und welche schlicht Erfahrung mit der Internetfirma. Jedenfalls müssen sie alle morgen nochmal kommen, da sieht die Welt dann bestimmt ganz anders aus.
Wir sind beide ziemlich fertig, weil die Mücken uns echt einen Großteil der Nacht geplagt haben, und Eugen recherchiert kreative Wege, die Viecher loszuwerden. Wir fahren runter nach Willemstad in eine Shopping Mall (in der es so ziemlich dieselben Standardläden gibt wie bei uns) und kaufen alles Mögliche zum Fallen bauen. Heute Nacht werden also unter anderem eine Konstruktion aus einer abgeschnittenen Flasche voller Hefewasser sowie eine Sprühflasche mit Seifenwasser erprobt werden – ich bin gespannt. Unseren hoffentlich letzten Supermarkteinkauf erledigen wir auch gleich, und zwar in einem außerordentlich französischen Carrefour.
Nachmittags arbeiten bzw. schlafen wir. Der Sonnenuntergang ist wieder mal wunderschön. Vor dem Einschlafen schauen wir unsere neue Netflix-Serie: The Queen’s Gambit.
Und hier ein Foto der Bushaltestelle neben unserem Haus. :-)
23. November 2020
Wir haben die halbe Nacht mit Mückenjagd verbracht, inklusive kapitulierendem, aber zwecklosen Umzug ins zweite Schlafzimmer, und sind morgens beide sehr gerädert. Wie so kleine Tiere so viel Unheil anrichten können ist wirklich beeindruckend.
Wegen des WLAN-Problems fahren wir zum Arbeiten wieder aufs wunderschöne Landhuis Santa Martha, was die freundlichste Servicekraft aller Zeiten hat, die uns nun schon kennt. Beim Mittagessen leisten uns drei liebe Hunde und zwei kleine Iguanas Gesellschaft, die alle hoffen, einen Happen abzubekommen. Ich springe zwischendrin in den kleinen aber feinen Pool.
Dann fahren wir zum Einkaufen und Tanken nach Barber. Dort gibts eine lustige Apotheke, die gleichzeitig eine Art Späti ist und so ziemlich alles verkauft. Auf dem Heimweg machen wir an einer Bäckerei halt – ein kleines Häuschen am Straßenrand, in dem eine unglaublich sympathische ältere Dame völlig übersüßtes Gebäck verkauft (und leider kein Brot). Die Konsistenz der Teilchen, die wir probieren, liegt so zwischen kross und Backstein, der Zuckergehalt etwa bei 80 bis 98 Prozent.
Abends gibts einen richtig schön kitschigen Sonnenuntergang und Reste von gestern.
Übrigens ist das hier, abgesehen von Stechmücken, erstaunlich insektenfrei. Ich habe auf der ganzen Insel erst zwei Kakerlaken getroffen, und in unserer Wohnung ist absolut gar nichts Kreuchendes und Fleuchendes. Und man kann das Leitungswasser trinken. Zwei Dinge, die erheblich zu meinem Wohlbefinden beitragen. Pluspunkt, Curacao.
22. November 2020
Sonntag ist unser produktivster Tag. Ich habe Vormittags eine Coaching-Session mit einem Klienten in Deutschland, und Eugen finalisiert die Videos für unseren ersten Kurs.
Etwas Hintergrund: Wir erstellen eine Online-Plattform mit digitalen Kursen zu verschiedenen Themen rund um mentale und körperliche Gesundheit. Der erste Kurs ist an Menschen mit Sozialen Ängsten gerichtet. Dafür haben wir einiges an Videomaterial aufgenommen, in dem ich psychologisches Wissen und Techniken zur Überwindung solcher Ängste erkläre. Eugen schneidet und bearbeitet die Videos gerade und hat sie heute fertiggestellt! Ein Meilenstein. Nach dem Mittagessen schaue ich mir daher zum ersten Mal die fertigen etwa anderthalb Stunden Videomaterial mit mir selber drin an. Etwas seltsam aber auch total schön, das fertige Ergebnis zu sehen. Jetzt müssen wir das Ganze noch so aufbereiten, dass es am Ende als achtwöchiges Kursprogramm mit Texten, Übungen und eben Videos im Internet abrufbar ist.
Zwischendrin liegen wir auch mal in der Sonne, aber da Sonntags eh alle Geschäfte zu haben und alle Leute an die Strände fahren, ist das für uns, wenn auch unchristlich, ein echt guter Tag zum Arbeiten.
Den Sonntagsfrieden stören allerdings einige Insel-Angeber: Eine Gruppe nerviger Motorradfahrer, die mehrmals extrem laut vor unserer Haustür beschleunigen, löst die Alarmanlage der Wohnung unter uns aus. Auf der anderen Seite des Hauses heizen derweil Jetski-Fahrer im Wasser hin und her und verjagen mir die Delphine (Mama, ich weiß ich fand Jetskis früher cool, aber inzwischen verstehe ich deine Bezeichnung „Deppmobil“ sehr gut...). Proleten gibt’s wohl überall. Aber zum Glück sind die hier sehr selten.
Wenn wir gerade nicht immer schnell auf Nachrichten antworten, sorgt euch nicht – das WLAN geht nur leider immer noch nicht.
21. November 2020
Turtles!! Nach der üblichen Morgenroutine (ja da bin ich ein bisschen stolz drauf) aus Yoga, Sport, Meditation und Frühstück brechen wir auf zur Playa Grandi am Nordwestzipfel der Insel, auch „Strand der Fischer“ genannt. Der Strand ist bekannt dafür, dass sich Schildkröten dort sehr gerne rumtreiben, weil die Fischer ihre Fischabfälle gerne mal direkt am Strand ins Wasser werfen. Und tatsächlich: Schon vom Steg aus sehen wir die ersten Turtles. Also schnell die Schnorchel auf und ab ins Wasser. Es ist unglaublich, es gibt Schildis in allen Größen, mit richtig schön gemusterten Panzern, und die sind überhaupt nicht scheu. Sie kommen bis auf wenige Zentimeter an uns ran, wir können um sie herumtauchen und schwimmen, und sie lassen sich gar nicht stören. Diese Tiere strahlen so eine Ruhe aus, wie sie da so unbeirrt rumpaddeln und alle paar Minuten mal kurz auftauchen, um gemütlich Luft zu holen. Wir sind happy.
Es kommen auch immer wieder Fischerboote rein, die ihre Beute dann auf einem Tisch am Strand direkt zerlegen und verkaufen. Ich bin ja nicht so der Fischliebhaber, aber Eugen verhandelt eine Weile mit einem der Fischer über eine essbare Menge („just for me, my girlfriend doesn’t eat fish.“ Ungläubliger, leicht abschätziger Blick auf mich.), und wir fahren mit einer Scheibe großen Fisches (Gattung bleibt unklar) im Auto wieder heim. Er landet zum Mittagessen in der Pfanne, scheint aber kein geschmackliches Highlight zu sein.
Den Nachmittag über arbeiten wir bzw. Eugen kämpft mit dem WLAN-Router. Irgendwann bimmelt es draußen laut – der Eismann ist da! Ein alter VW-Bus mit einem netten Herrn drin, der kein Wort Englisch spricht. Es gibt aber eh nur 2 Sorten (Pistazie und Nuss) und ich kriege so viel Eis, wie 5 Gulden eben hergeben. :-) Man versteht sich.
Wir haben das Whitehouse nun auch für uns allein. Unsere holländischen Nachbarn sind heute abgereist, und unser deutscher Nachbar Andy ist mangels WLAN konsequent zu Freunden in Willemstad gezogen.
20. November 2020
Morgenyoga, Meditation, Frühstück. Das Wetter ist wunderschön. Da das WLAN immer noch nicht wieder geht, brauchen wir einen Ort zum Arbeiten: Das 5km entfernte "Landhuis Klein Santa Martha", ein total nett restauriertes Landhaus auf einer ehemaligen Zuckerrohr-Plantage aus dem 18. Jahrhundert. Klein Santa Martha war einst einer der drei größten Salzproduzenten der Insel. Von 1938 bis 2014 stand es leer und verfiel, bis es vom Denkmalschutz Curacao wieder hergerichtet wurde. Jetzt ist es ein Hotel und Restaurant mit einem netten kleinen Pool und einer tollen Aussicht (und stabilem WLAN). Mehr dazu hier: https://landhuisksm.com/de/
19. November 2020: Cas Abao Beach
Wir haben beide schlecht geschlafen und das WLAN geht nicht mehr. Den Vormittag arbeiten wir so gut das eben geht, ich schnorchele eine Runde. Mittags habe ich ein Abschlussgespräch mit meiner SKP-Chefin, das sehr gut läuft und die Laune hebt. Wir machen uns auf, einen weiteren Strand zu erforschen: Cas Abao Beach. Die wollen schon 6$ für ihre abenteuerliche Zufahrtsstraße und nochmal 6$ für Liegen, aber der Strand ist auch wirklich ein Traum. Eine breite Bucht mit feinem weißen Sand, Palmen und türkisblauem Wasser. Schnorcheln ist auch toll, wir sehen viele große schöne bunte Fische. Als wir uns gerade ein Eis holen fängt es an zu schütten – alle rennen zu den Autos, wir machen uns auf den Heimweg. Kaum sind wir zuhause, hört es aber auch schon wieder auf.
Am Horizont sehen wir jetzt nun schon seit einigen Tagen ein riesiges Kreuzfahrtschiff rumdümpeln, das scheinbar gerade keinen Hafen anlaufen darf.
Abends macht Eugen leckere Burritos und bewährt sich als Ober-Mücken-Jäger.
18. November 2020: Willemstad
Nach Morgenyoga, Morgen-Schnorchelschwimmen und ein bisschen Arbeit fahren wir die 30min runter nach Willemstad. Eugen braucht schnelles Internet, was einzig und allein das Hotel in Willemstad bietet, dessen Pool wir die erste Woche nutzen durften. Der General Manager des Hotels war immer superfreundlich zu uns (aus seinem Meetingraum durften wir auch unseren Stipendiums-Pitch machen), sodass wir seine Gastfreundschaft noch mal in Anspruch nehmen. Als kleines Dankeschön halten wir auf dem Hinweg bei einem Massagestudio und bringen ihm einen Gutschein für eine Massage mit, worüber er sich wahnsinnig freut.
Zum Mittagessen gehen wir in die Plasa Bieu, eine kleine Markthalle mit ein paar Essensständen, in der viele Einheimische essen. Richtig lecker! Eugen kriegt Snapper mit einer Art Bohnenkloß, ich bin vorsichtig und bleibe bei Gemüse mit angebratenen Maisfladen. Auch hier: Alle Leute sind einfach richtig freundlich.
Dann testen wir einen neuen Supermarkt, der noch ein bisschen günstiger sein soll. Auch wieder eine wilde Mischung aus lokal und amerikanisch (und es gibt Salz fürs Bier, siehe Bilder...). Auf dem Rückweg versuche ich, ein paar (etwas unscharfe und wacklige, sorry) Videos für euch zu machen für einen besseren Eindruck, wie das Straßenbild und die Landschaft hier so aussehen.
Wir laden nur kurz die Einkäufe ab und fahren dann noch kurz an den Strand für eine Runde Spätnachmittags-Schwimmen. Wir haben die Bucht (Playa Jeremi) komplett für uns alleine, herrlichst. Dann gibts einen richtig kitschig-schönen Sonnenuntergang, den wir von unserer Terrasse aus bewundern. Das Abendessen ist eine gute alte Brotzeit, weil es in dem Supermarkt echtes, nicht labbeliges Baguette gab!
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17. November 2020
Gestern Abend gabs schon zum zweiten Mal Stromausfall im ganzen Dorf, wieder zum Glück genau dann, als das Essen auf dem Tisch stand. Man begegnet dem hier einfach mit großer Gelassenheit. Letzte Nacht gewittert es heftig und schüttet, was den Morgen über anhält. Daher arbeiten wir den Vormittag fleißig. Mittags klart es auf, und wir fahren an einen supernetten Strand namens "Grote Knip", der nur 5 Autominuten von hier ist. Auch dieser Strand ist, wie alle hier, eine kleine zwischen Felsen eingebettete Bucht. Und auch heute sehen wir nur an der Parkplatzkapazität, wie viel hier normalerweise los sein muss. Zu Schnorcheln gibts nicht viel, aber der weiße Sand und die Aussicht auf die mit Kakteen bewachsenen Felsen entschädigen dafür.
Heute haben wir aus dem Auto mal ein paar Bilder von der Landschaft hier gemacht: Alles sehr grün mit vielen Kakteen und niedrigen Bäumen oder Büschen. Dazwischen verstreut holländische Landhäuser und einfachere Häuschen.
15.-16. November 2020
Den Sonntag verbringen wir zuhause. Ich starte direkt mit meinem neuen Morgensport in den Tag: Schnorchelschwimmen. Wie richtiges Schwimmen mit ein bisschen Tempo, nur mit Taucherbrille und Schnorchel, weil das so viel spannender ist. Kugelfische, Papageifische, Feuerfische, lustige kleine Zebrafische und so.
Mittags habe ich ein Erstgespräch mit einem neuen Coaching-Klienten und quatsche mit einer Freundin, die in Los Angeles lebt und uns dahin einlädt. Mal sehen, ob sich das irgendwann ergibt.
Für den Montag war eigentlich ein Strand-Ausflug vorgesehen, aber es regnet in Strömen. Wir gehen morgens trotzdem ins Meer - Schnorcheln macht auch Spaß, wenn einem dabei noch der Regen auf den Rücken prasselt. Dann Ausflug in ein Dorf mit "Chinese Supermarket" - es gibt hier scheinbar keine vernünftige Kanalisation, daher steht in jeder Kuhle der Regen auf der Straße (Video siehe unten, wir fahren natürlich vorsichtig). Wir fahren trotzdem zum Strand ("Daaibooi Beach") und rennen aus dem Auto im strömenden Regen direkt ins Wasser. Der Strand ist einsam und wunderschön, auch im Regen, und wir planschen glücklich. Dann schnell wieder ins Auto und heim, wo wir noch ein bisschen arbeiten (und ich mache Heimsport per Videokonferenz mit meinen Mädels).
Der Sonnenuntergang ist großartig. Hier wird's gegen 18 Uhr dunkel, weshalb wir morgens zwischen 6 und 7 aufstehen und abends um 9 ins Bett gehen.
Wie ich hier gerade so sitze und diese Zeilen tippe, sehe ich unsere holländischen Nachbarn (das Rätsel ist übrigens gelöst: Es handelt sich um Mutter + Vater + Tochter, wobei verwirrenderweise alle drei gleich alt aussehen) mit Fernglas auf der Terrasse - Delphin-Alarm! Direkt vor unserem Haus spielen zwei Delphine. Leider kriege ich sie nicht aufs Foto.
Auch für morgen ist der Plan: Wenn das Wetter schön ist ab an den Strand, wenn nicht dann arbeiten. :-)
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14. November 2020
Der Tag besteht aus Morgenyoga, Frühstück, Arbeiten (besonders Eugen), Tratsch mit Vermieterin Susanne, Mittagessen, Schnorcheln, Chillen, Abendspaziergang zum Strand "Playa Lagun".
Das Arbeiten von der Terrasse aus macht richtig Spaß. Ab und zu schauen kleine gelbbäuchige Vöglein oder bunte Schmetterlinge vorbei. Unten sonnen sich die Iguanas. Wir telefonieren zwischendrin mit einigen Freunden von zuhause - praktischerweise lebt meine beste Freundin Caro gerade in Washington D.C. und ist damit in der gleichen Zeitzone.
Ich freu mich total, wie schnell wir hier fast schon eine Art Alltagsroutine entwickelt haben - nur eben in angenehmer als Zuhause. Nach vielen Jahren beruflichem Unterwegssein macht mich einfach ein prall gefüllter Kühlschrank schon wahnsinnig glücklich. Das hatte ich lange nicht. Drei Wochen an einem so schönen Ort sein zu können und sich richtig häuslich einzurichten ist ein Traum.
Susanne erzählt uns, dass sie 2018 aus dem Chiemgau hierher ausgewandert ist, ihr Mann kam nach. Sie managed einige Ferienwohnungen und genießt ansonsten die Wärme hier. Curacao sei sehr auswandererfreundlich und das Leben hier echt angenehm. Ihrer Meinung nach gibt es auch keinen Rassismus zwischen den ganzen verschiedenen Bevölkerungsgruppen (und wenn, dann hätten die Schwarzen Vorurteile gegenüber den Weißen...) - dazu haben wir bisher etwas andere Meinungen gehört. Alles in allem scheinen die ganzen zusammengewürfelten Religionen und Hintergründe aber wirklich gut zu funktionieren.
Wir haben jetzt holländische Nachbarn - eine unbestimmte Dreierkonstellation (Paar mit Schwester? Mann mit zwei Frauen? Ich werde es ergründen.), die sich nach Ankunft hier schön erstmal vor den Fernseher setzt und uns dann unsere Nachmittagsruhe mit Musik von Modern Talking "versüßt".
Außerdem abends die ersten Delphine in der Ferne! Unsere Holli-Nachbarn leihen mir ihr Fernglas. Die Delphine springen und spielen richtig!
13. November 2020: Umzug ans Meer
Wir packen unsere Siebensachen und verlassen die Villa Amalie in Willemstad, die die erste Woche ein wunderbares Zuhause war. Eugen hat den absolut unschlagbar günstigsten Mietwagenanbieter der Insel aufgetan und wir sind überrascht, als uns statt des erwarteten winzigen Mini-Toyota eine einwandfreie Chevrolet Limousine vor die Tür geliefert wird. Wir haben bisher so ein Glück mit allem.
Nach dem Abschied vom unglaublich netten Personal der Villa Amalie ("I've been to Germany last year. You guys have road construction eeeverywhere even though all your roads are peeerfect already!") fahren wir zum angeblich billigsten und besten Supermarkt der Insel. Wir kaufen den halben Laden leer, denn unser neues Zuhause ist 30km entfernt. Die Einkäufe passen kaum ins Auto (siehe Foto), aber wir sind erstmal versorgt.
An unserer neuen Unterkunft (sie heißt "Whitehouse", wir machen's wie Joe Biden) erwartet uns schon Susanne, unsere deutsche Vermieterin. Wir erzählen ihr, dass unsere beiden Mütter ihre Namensschwestern sind, und sie freut sich sehr und erlässt uns die Kaution. Die Wohnung ist der Wahnsinn: Direkt auf einer Klippe am Meer mit Leiter zum Schwimmen gehen, etwa doppelt so groß wie unsere Berliner Wohnung, mit einer wunderschönen Terrasse mit Hängematte (auf dem Luftbild vom Whitehouse wohnen wir links oben :-).
Und wir haben Haustiere! Auf dem Grundstück leben riesige Warane, die hier Iguanas heißen (und teilweise als Delikatesse in die Suppe geworfen werden...).
Wir starten sofort die erste Schnorchel-Erkundungstour. Superschöne bunte Fische und Felsen. Susanne hat uns mit etwas Glück Schildkröten und Delphine in Aussicht gestellt - wir werden sehen.
Abends fällt der Strom im ganzen Dorf aus, gerade als wir das Abendessen auf dem Tisch haben. Wir essen romantisch mit Kerzen- und Handyschein.
Es ist unglaublich ruhig und entspannt hier. Für die nächsten drei Wochen ist das nun unser Heim, und wir müssen uns manchmal kneifen um glauben zu können, dass das wahr ist.
11. November 2020
Wir haben das Stipendium bekommen!! :-) Es gab 80 Bewerber, und wir sind unter den 4 auserwählten. Yippieyeah!
Heute business as usual. Ich hatte Nachmittags ein lustiges Kaffeetrinken mit einem Mädel aus Curacao, das mich bei Instagram ausfindig gemacht hat und Psychologie studiert. Wir tauschen uns übers Studium, Lebensvorstellungen und das Leben in der Karibik vs. in Europa aus. Superschön, mal mit einer Einheimischen zu quatschen. Sie studiert an der Fernuni der West Indies und möchte später mal im Consulting arbeiten. :-)
Zur Feier des Stipendiums gehen wir auswärts Abendessen. Gesellschaft leistet uns Andy, den wir in der Supermarktschlange kennengelernt haben. Volles Sozialleben hier.
Das kam so: Wir standen vorgestern im Supermarkt, und meine Kreditkarte ging nicht. Die Kassiererin schwätzte in aufgeregtem Holländisch und/oder Papiamentu auf mich ein. Wir hatten keine andere Karte dabei, konnten nach viel Rumprobieren aber Cash aus dem Supermarkt-ATM ziehen. Andy wartete geduldig hinter uns in der Schlange und hat sogar angeboten, erstmal für uns zu bezahlen. Beim Verabschieden steckte er uns seine Visitenkarte zu - er ist Coach und Motivationsredner. Da war ich natürlich gleich neugierig, so kam das gemeinsame Abendessen zustande.
Andy hat eine heftige Geschichte hinter sich. Nach einem Tauchunfall 2012, bei dem er seine Freundin verloren hat und selbst erstmal gelähmt war, hat er sich langsam wieder hochgekämpft, läuft inzwischen wieder und inspiriert mit seiner Geschichte viele andere Menschen. Außerdem hat er ein Recycling-Business, weshalb wir jetzt zwei Windlichter aus alten Dosen mit Schildkröten drauf besitzen. :-)
Hier ist Andys Website: https://therecycledpirate.com/
10. November 2020
Wir beginnen den Tag wie gewohnt, sind allerdings beide schon etwas aufgeregt, weil wir um 9:30 Uhr eine wichtige Präsentation per Videocall haben: Wir haben uns mit unserem Startup für ein Stipendium beworben und müssen unsere Idee nun vor einer Jury verteidigen (lief ganz okay, aber es gibt viele Bewerber). Dafür hat uns zum Glück unser Nachbarhotel einen "Meetingraum" zur Verfügung gestellt, der einigermaßen professionell aussieht. Und wir haben uns vorsichtshalber beide einen Pulli drübergezogen, damit es ja nicht so aussieht, als wären wir im Urlaub...
Dann kleiner Ausflug zum einzigen Apple-Store auf Curacao, da Eugens Laptop-Ladegerät aufgegeben hat. Den Rest des Tages verbringen wir unspektakulär mit Arbeiten am Pool (wobei das an sich sich immer noch sehr spektakulär anfühlt).
Ein bisschen Hintergrund zu unserer Wahlheimat: Curacaos Einwohnerschaft ist bunt gemischt aus Nachfahren der Ureinwohner, Nachfahren ehemals versklavter Afrikaner, und Holländern, sowie all deren Kombinationen. Alle Einwohner haben die niederländische Staatsbürgerschaft und sind damit auch EU-Bürger.
Amtssprache ist Holländisch, aber die meisten Leute sprechen Papiamentu, was sich anhört wie eine Mischung aus Holländisch, Spanisch, und Englisch. Mit Englisch kommen wir hier aber sehr gut durch.
Es gibt eine niedliche Währung, der Niederländische Antillen-Gulden, kurz ANG oder NAF. US-Dollar gehen aber auch überall, mancherorts aber mit Touri-Aufschlag.
Die nächsten Tage werden wir wieder mit Spaziergängen durch Willemstads Viertel, Pool und Arbeiten verbringen. Freitag ziehen wir dann um nach Lagun, an die Nordwestküste der Insel. Life's good!
9. November 2020: Endlich Strand
Wir starten wieder mit Yoga in den Tag, frühstücken und nehmen unseren winzigen Mietwagen entgegen. Dann gehts zu einem riesigen Supermarkt, in dem unsere Herausforderung lautet: Möglichst viel möglichst gesundes Essen für möglichst wenig Geld auftreiben. Nicht einfach, eine Gurke kostet ca. 3 €. Sehr amerikanisch insgesamt, es gibt Hershey's Schokosirup, etwa zwanzig Sorten Peanut Butter, und jede Menge Bagels. Außerdem erstaunlich gut ausgestattet, was Hipster-Ernährungsformen angeht: Es gibt sogar ein eigenes Keto-Regal.
Wir laden die Einkäufe ab und starten Richtung Strand: Porto Mari Beach. Die Straße dahin wechselt zwischen Schlagloch-Piste und USA-Nationalpark-Feeling mit Mülleimern alle paar Meter am Straßenrand. Der Strand ist herrlich. Feiner weißer Sand, ein paar Palmen, lustige kleine Warane, türkisblaues Wasser. Es gibt ein kleines Restaurant und eine Tauchschule, aber kein einziges Hotel. Beim Schnorcheln sehen wir viele bunte Tigerentenfische, Papageifische und kleine Kugelfische.
Am Strand direkt vor dem Restaurant gibt's sogar WLAN, sodass ich mich in einen Videocall mit meinen Psycho-Mädels einklinken kann. Wir quatschen eine Weile zu sechst. Ich freu mich, dass sowas quasi vom Ende der Welt so gut funktioniert.
Auf dem Heimweg fahren wir an einem See vorbei, in dem malerisch Flamingos rumstehen. Wir beschließen, jetzt wo wir gerade mal ein Auto haben, für den Sonnenuntergang noch nach Jan Thiel zu fahren, was sich als die Reichengegend der Insel entpuppt, mit Beachclubs und so. Aber schon auch schön. Abends gibts Macaroni Bolognese in unserem Apartment (Lifehack: Nudeln im Teekessel kochen. Hat ein Abgieß-Sieb integriert.) und wir arbeiten noch ein bisschen.
Es wirkt noch sehr unwirklich, dass das jetzt unser Leben ist. Aber es ist unglaublich schön und wir sind sehr sehr glücklich.
7.-8. November 2020: Einleben in Willemstad
Unser erster Tag beginnt erstaunlich ausgeschlafen mit unserer lange vorgenommenen Morgenroutine: Yoga, Sport, Meditation. Schön, wenn man Zeit für sowas hat. Dann gibts ein herrliches Frühstück in einem kleinen Café (kostet allerdings reisebudget-untaugliche 20 Dollar, bleibt also eine seltene Ausnahme). Wir streifen durch Willemstad, erstehen eine lokale SIM-Karte und folgen dem Tipp unseres Gastgebers, zum Mittagessen auf einen Markt zu gehen. Dieser entpuppt sich als wilde Mischung aus Touri-Souvenir-Schrott und kleinen Ständen mit Local Food (Eugen kriegt Curry mit Kartoffel und Hühnerbeinen am Knochen, Julia bestellt die "Vegetarian Platter": Kartoffeln mit Kartoffelbrei, Teigfladen und Kichererbsen. Heavy aber lecker.).
Da Essen gehen (und alles andere auch) hier doch etwas teurer ist als gedacht, gehen wir als nächstes zum "Chinese Supermarket", um uns so einzudecken, dass wir selber kochen können. Da gibts wilde Dinge (Avocados so groß wie Honigmelonen, Hühnerfüße, Rittersport).
Den restlichen Tag verbringen wir am Pool, spielen Boule (ich mache Fortschritte...) und liegen faul in der Sonne. Dann frühes Abendessen in einem supernetten Restaurant ("La Bohème"), wo Eugen begierig von Frauen angestarrt wird.
Den Sonntag beginnen wir um 6 Uhr mit unserer Morgenroutine und Müsli in unserem Apartment. Der Rest des Tages besteht aus Pool, arbeiten am Pool, Recherche zur weiteren Reiseplanung, und wieder Pool. So lässt es sich leben. :-)
Abends mache ich noch einen kleinen Spaziergang durch Pietermaai, einen Stadtteil von Willemstad mit unglaublich schönen kleinen bunten Häuschen direkt am Meer, Bilder siehe unten!
Eugen kocht wahnsinnig leckeres Curry zum Abendessen.
06. November 2020: Endlich geht's los
Etwas mehr als ein Jahr ist es her, seit wir zum ersten Mal über diese Reise gesprochen haben, die wir heute starten. "Wär's nicht schön, nochmal länger durch die Welt zu reisen?"
Wir haben beide das Glück, schon viel von der Welt gesehen zu haben. Und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen zog es uns in die Welt hinaus. Was als kleine Spinnerei in unseren Köpfen begann, wurde bald zu einem Plan. Corona hat die Sache etwas schwieriger gemacht, aber wir haben entschieden uns davon nicht abhalten zu lassen. Die Entwicklung der Fallzahlen in Berlin war nun auch nicht gerade einladend.
Nach umfassender Recherche (das können wir gut. Welche Länder lassen uns einreisen? Wie entwickelt sich Corona dort? Wie sind die Lebenshaltungskosten? Die Qualität der Krankenhäuser? Und und und) entschieden wir uns für ein kleines Inselchen vor der Nordküste Venezuelas: Curacao.
Curacao ist eine ehemalige holländische Kolonie, inzwischen autonom. Die Insel ist gerade mal 50km breit und zählt 160.000 Einwohner.
Unser Plan: Flug buchen, Unterkunft für die erste Woche, dann vor Ort mal sehen wo es uns gefällt und wie lange wir bleiben wollen.
Nach zwei Tagen Leerräumen der Wohnung, Übergabe an den Zwischenmieter und Packen der Rucksäcke (Eugen: 2 Paar Schuhe. Julia: 5 Paar Schuhe...) dann Abflug um 6 Uhr morgens von Tegel (einer der letzten Flieger aus Tegel, der gerade zugunsten des überraschend doch fertig gestellten BER dichtgemacht wird). Die Nacht war kurz, dennoch sind wir guter Dinge, bringen die Zeit im Zwischenstop Amsterdam gut rum und freuen uns über den freien Mittelplatz auf dem extrem vollen Langstreckenflug Amsterdam-Curacao.
In Curacao ist schon der Immigration-Mann unfassbar freundlich. Wir sind gegen 17 Uhr Ortszeit in der Villa Amalie, die für eine Woche unser Zuhause ist. Auch hier: Alle total nett, Apartment supergut, wir nutzen den Pool des Nachbarhotels. Dessen Manager ("You want a drink? I have beer or rum & coke. That's all for today.") gibt uns gleich Tipps fürs Abendessen.
Eindruck des ersten Ausfluges in die Innenstadt von Willemstad, der Hauptstadt der Insel: Wunderschöne Kolonialarchitektur, sehr wenige Touris, Essen überall seeehr teuer. Dafür gibt es eine schwimmende Brücke namens "Queen Emma Bridge", eine Fußgängerbrücke über einen Binnenkanal, die zur Seite schwenken kann, um Schiffe durchzulassen.
Ich schlafe beim Essen schon fast ein, wir halten aber noch tapfer bis gegen 21 Uhr durch, um den Jetlag gleich hinter uns zu bringen.
Sehr happy, dass alles so super geklappt hat!
Hinweis für die ältere Generation: Rechts neben dem Bild ist ein kleiner Pfeil. Wenn man da draufklickt, kommt man zum nächsten Bild. Sie wechseln aber auch von alleine durch. :-)